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Künstliche Intelligenz im Bewerbungsprozess: Chance oder Herausforderung?

Eine menschliche Hand und eine Roboterhand schütteln sich die Hände zur Begrüßung.

Künstliche Intelligenz ist aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Arbeit 4.0, Natural Language Processing oder Machine Learning sind nur wenige von zahlreichen Begriffen und Methoden, über die man im Zusammenhang von KI mit dem Berufsleben mittlerweile permanent stolpert. Auch im Rekrutierungsprozess wird KI häufiger verwendet als je zuvor. KI-Tools versprechen sowohl den Arbeitssuchenden als auch den Personalverantwortlichen erhebliche Vorteile, werfen aber auch Fragen zur Ethik, Transparenz und Moral auf. In diesem Artikel erläutern wir, wie sich der Bewerbungsprozess auf beiden Seiten verändert und welche Chancen sowie Herausforderungen damit verbunden sind.

Mithilfe von KI zum Traumjob?

Arbeitnehmende profitieren in vielerlei Hinsicht von Künstlicher Intelligenz. Gerade die jüngeren Generationen nutzen KI-Tools bereits, um ihre Chancen im Bewerbungsprozess zu verbessern und den Sprung ins Berufsleben zu meistern. Laut einer aktuellen Studie von JobTeaser verwenden mehr als 70% der Arbeitssuchenden der Generation Z Plattformen, die Bewerbungsgespräche simulieren. Auf Grundlage des Unternehmens und der ausgeschriebenen Stelle werden maßgeschneiderte und personalisierte Fragen gestellt; sogar Feedback gibt es am Schluss. Damit können Skills in der Gesprächsführung verbessert werden, um das Selbstbewusstsein für das richtige Vorstellungsgespräch zu stärken. 

Ein Lebenslauf ist zu sehen, darauf ein Kugelschreiber und eine Lesebrille.
Auf einem PC-Bildschirm sieht man das Logo von dem Chatbot ChatGPT.

 

 

 

Fast 50% verwenden Tools wie ChatGPT oder Gemini von Google als strategisches Tool, um ihre Bewerbungsunterlagen zu optimieren – so können Lebensläufe oder Motivationsschreiben mit der Hilfe von Prompts effizient erstellt und angepasst werden. Die KI kann durch die Analyse von Jobprofilen relevante Schlüsselbegriffe filtern und die Unterlagen entsprechend modifizieren. Auch können anhand von Chatbots schnell und gebündelt Informationen über das Unternehmen gesammelt werden, um sich optimal auf ein Jobinterview vorzubereiten.

Auf Arbeitgeberseite sind die Vorteile gleichermaßen bemerkenswert. Gemäß der Studie benutzen bereits 40% der Unternehmen KI, um z. B. eingehende Bewerbungsunterlagen anhand vordefinierter Kriterien innerhalb von Sekunden zu sichten und zu analysieren, was den Personalverantwortlichen wertvolle Zeit erspart. Dafür werden Bewerbermanagementsysteme eingesetzt, die als Datenbank für Bewerbungen dienen und Jobprofile und Stellenangebote verwalten. Manche Systeme können sogar Prognosen über den langfristigen Erfolg eines Kandidaten im Unternehmen geben. Dadurch können beispielsweise Bias, also kognitive Vorurteile, die zu unbewussten oder bewussten Verzerrungen in der Wahrnehmung, Beurteilung oder Entscheidungsfindung führen können, reduziert werden.

Auch bereits im Vorfeld wird KI zur Erstellung von Stellenanzeigen genutzt. Chatbots werden auf Bewerbungsportalen verwendet, um schnell und einfach Fragen der Bewerbenden zu beantworten. Außerdem kann das Bewerbungsgespräch mittlerweile mithilfe von bestimmter Software durchgeführt werden. Die Software analysiert die Antworten der Bewerbenden, deren Gestik und Mimik, aber auch nicht-verbale Signale. Der Zweck besteht darin, die jeweilige Person durch eine präzise und objektive Einschätzung transparenter zu machen und gleichzeitig den Zeitaufwand des Unternehmens zu minimieren. Ein Begriff, über den man in diesem Zusammenhang häufig stolpert, ist das sogenannte Robot Recruiting. Wiederkehrende Aufgaben, wie die Analysierung von Lebensläufen oder die erste Kommunikation, die normalerweise viel Zeit in Anspruch nehmen, können komplett von der KI übernommen werden. Der gesamte Bewerbungsprozess wird damit automatisiert und optimiert.

Eine Gruppe von Personen sitzt rundherum um einen Tisch in einer Besprechung mit ihren Laptops und Tablets.

Effizienz vs. Menschlichkeit

Auch wenn die Künstliche Intelligenz den Bewerbungsprozess effizienter gestalten kann, sollten die Herausforderungen nicht außer Acht gelassen werden. Der fehlende menschliche Faktor ist als wesentlicher Faktor zu betrachten. Die automatisierten Prozesse könnten den Eindruck erwecken, in einem technischen Auswahlprozess gefangen zu sein. Ein rein digitales Bewerbungsgespräch ohne persönliche Interaktion und ohne Feedback kann unpersönlich wirken und die Chance nehmen, eigene Qualitäten im Gespräch zu betonen. Individualität, Sympathie und persönliche Gespräche spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl von möglichen Talenten – Fähigkeiten, die eine KI nicht replizieren kann. Ob das zukünftige Teammitglied auch menschlich ins Unternehmen passt, kann demnach nur bedingt vorhergesagt werden.

Ebenso besteht das Risiko für eine Falscheinschätzung, da die Bewerbungen durch die Algorithmen der vordefinierten Kriterien bewertet werden und das System auf diese Weise eine Vorselektion trifft. Qualifizierte Kandidaten könnten aufgrund von Details in ihren Bewerbungsunterlagen, wie zum Beispiel Lücken im Lebenslauf oder einem eher untypischen Karriereverlauf, aussortiert werden. Ebenso kann es sein, dass relevante Aspekte von Bewerbungen fehlinterpretiert oder sogar übersehen werden. Auch wissen Unternehmen oft nicht genau, wie der Algorithmus zu seinen Entscheidungen kommt. Diese mangelnde Transparenz kann zu Unsicherheiten führen, insbesondere wenn eine Jobabsage hinterfragt wird.

Eine Person markiert Stellenanzeigen in einer Zeitung mit einem roten Stift.
Eine Frau und ein Mann sitzen sich bei einem Vorstellungsgespräch gegenüber.

Fazit: Balance zwischen Mensch und Maschine

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist aufgrund der Wirtschaftsflaute und dem damit verbundenen Fachkräftemangel äußerst angespannt. Doch die Einbindung von Künstlicher Intelligenz in den Bewerbungsprozess verdeutlich, wie dynamisch und zukunftsorientiert sich der Arbeitsmarkt weiterentwickelt. KI bietet sowohl Arbeitnehmenden als auch Arbeitgebenden Chancen, den Bewerbungsprozess effizienter und personalisierter zu gestalten. Der menschliche Faktor ist trotz aller technologischen Fortschritte jedoch weiterhin von zentraler Bedeutung. Als guter Ansatz könnte die KI als unterstützendes Werkzeug genutzt werden, das den Bewerbungsprozess ergänzt, aber nicht ersetzt. Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre KI-gesteuerten Systeme transparent, fair und unvoreingenommen sind.

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